Jubiläum auf dem „Großen Knollen“

Wirtsleute Brust seit 25 Jahren tätig

Herzberg/Sieber - Ein sehr seltenes Jubiläum wird am 17.12.2003 auf dem Großen Knollen (687 m), dem beliebten Wanderziel im Südharz, begangen: Das Wirts-Ehepaar Ruzica und Michael Brust übt dann auf den Tag genau seine Tätigkeit 25 Jahre in luftiger Höhe aus.

Als die beiden Herzberger 1978 die Knollenbaude von der Stadt Herzberg übernahmen, ließ sich natürlich nicht ahnen, dass daraus einmal eine „silberne" Verbindung - gewissermaßen fürs Leben - wird. Von Dienstag bis Sonntag pilgern Wanderer aus allen Himmelsrichtungen zu der gemütlichen „Raststätte" hinauf und freuen sich bei Wind und Wetter auf ein leckeres Mettwurst-brot, eine Ochsenschwanzsuppe oder andere deftige Stärkungen und auf ein Schwätzchen mit dem Wirt.

So manchen Sturm hat Familie Brust dort oben schon überstanden und auch die Jahre sind nicht an den beiden „Knollerichen", wie das Ehepaar scherzhaft genannt wird, vorbei gegangen. Aber wer dort oben ausharrt, muss schon von Harzer Standhaftigkeit sein, ebenso wie der markante Aussichtsturm selbst. 1890 wurde erstmals ein hölzerner Turm errichtet, der einen Rundblick über den Südharz erlaubte. Dieser wurde jedoch im Sommer 1903 durch einen Blitz vernichtet. Bereits Jahr später nahm sich der Harzklub des Bauvorhabens an und errichtete, diesmal aus Porphyrfelsen, einen Turm, der am 21.8.1904 feierlich eingeweiht wurde.
Außer einigen kleineren Reparaturen präsentiert sich der Turm unverändert seit nunmehr fast 100 Jahren. Im nächsten Sommer wird es aus diesem Anlass das nächste große Fest auf dem Knollenplateau geben. Die Baude wurde später hinzugefügt und präsentiert sich seit ein paar Jahren innen „generalüberholt" rustikal und urgemütlich. Nicht nur für die Wirtsleute ist die Knollenbaude das zweite Zuhause geworden, etliche Wanderfreunde aus dem Umland bringen es auf weit über 50 Besuche dort oben im Jahr.

Eine eingeschworene Gemeinschaft findet sich sogar an Heiligabend früh dort oben am wärmenden Holzofen ein, auf einen heißen Tee, einen ordentlichen Himbeergeist und natürlich die bereits erwähnten Speisen. Und beim Betrachten der vielen Fotos von Wandergruppen aus ganz Deutschland an den Wänden merkt man, dass hier jemand mit Herz und Humor bei der Sache ist.